Sanft weht der Wind durch die Wipfel immergrüner Nadelbäume. Die bergige Landschaft ist mit einer dünnen Schneeschicht benetzt. Hie und da zwitschert ein Vogel. Eine wahre Idylle! Dann, wie aus dem Nichts: Das Aufheulen einer Motorsäge. Die Kette gleitet leicht durch den Baumstamm. Es duftet nach Harz und Benzin.
Mehr als 30 Jugendliche aus dem Bezirk Duisburg machten sich am Samstag, 29. November 2008, auf den Weg ins Sauerland, genauer gesagt: Bestwig. Dort fällten sie wie im letzten Jahr Tannenbäume, die im Bezirk verkauft werden sollen. Die Erlöse kommen der Europa-Jugendtags-Kasse Duisburg zugute, die den Jugendlichen die Teilnahme am Großevent vergünstigen soll.
70 Nordmanntannen gefällt
Rund 70 Nordmanntannen stehen auf der Liste und gehören gefällt. Mit Sägen und Äxten bewaffnet laufen die Hobby-Baumfäller durch die Tannenbaum-Plantage. Geschlagen ist eine Tanne schnell, doch bleibt in diesem Fall der Baum nicht so liegen, wie er fällt, sondern muss zum Trecker geschleppt und eingenetzt werden. Ist ein Baumstamm mal hartnäckiger, hilft der Chef höchstpersönlich mit der Kettensäge nach.
Ungläubig schauen die Jugendlichen an der Einnetzmaschine zunächst – wie sollen die breiten Nadelbäume nur durch das kleine Loch? Mit Köpfchen und viel Kraft, so viel steht fest. Aber auch hier macht Übung den Meister. „Ja kommt! Ziehen!“, stachelt Jugendleiter Thilo Hoffmann an, legt dann aber auch selber Hand an.
Dampfende Erbsensuppe für hungrige Teilnehmer
Sind die Christbäume sicher auf dem Trecker verstaut, so geht‘s zum Teil laufend, zum Teil fahrend wieder bergab, in die Scheune. Warmer Kakao, heißer Glühwein und dampfende Erbsensuppe wärmen die hungrigen Teilnehmer auf. „Puh, das wäre geschafft.“ – „Kommt ihr denn nächstes Jahr wieder? Mit euch ist es immer so lustig.“ – „Na hoffentlich.“
Ausgegeben und verkauft werden die Weihnachtsbäume am Samstag, 13. Dezember 2008 – für einen waschechten Verkaufsstand ist schon gesorgt. Einen Tag lang betreiben die Duisburger Jugendliche auf dem Kirchenparkplatz in Duisburg-Neudorf ihren Stand. Auch dort werden heiße Getränke und Suppe für Wärme sorgen – und hoffentlich auch freudig strahlende Gesichter der Käufer.
Auf dem Tannenbaum-Feld kehrt wieder Ruhe ein. Es fängt an zu schneien. Leise legen sich die Schneeflocken auf die Tannenwipfel. Irgendwo zwitschert ein Vogel.
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