Lange hatten sich die neuapostolischen Gemeindemitglieder von Duisburg-Ungelsheim auf den Gottesdienst mit Bezirksapostel Armin Brinkmann gefreut. Nun stand der Gottesdienst am Mittwoch, 28. Juli 2010, auch im Zeichen des Unglücks auf der Loveparade in Duisburg, welches am Samstag zuvor 21 Menschen das Leben gekostet hatte.
Vor dem Gottesdienst hatte Bezirksapostel Brinkmann an der Unglücksstelle Blumen niedergelegt und der Opfer und Verletzten gedacht. (Wir berichteten hier.)
Darauf ging der Bezirksapostel zu Beginn des Gottesdienstes ein: "Ich habe dort drei verschiedene Meinungsäußerungen empfunden: Trauer, Fürbitte, aber auch Wut und Anklage." Er rief die Anwesenden dazu auf, sich nicht an Spekulationen über Ursachen und Verantwortlichkeiten zu beteiligen, sondern der Betroffenen im Gebet zu gedenken. Besonders den Hinterbliebenen und Verletzten, aber auch allen Trauernden gab der Bezirksapostel ein Bibelwort aus Psalm 119, Vers 76: „Deine Gnade soll mein Trost sein.“
Schweigeminute für die Opfer der loveparade
Bezirksapostel Brinkmann gedachte nach einer Schweigeminute mit den Anwesenden der vollbesetzten Kirche in Ungelsheim in einem besonderen Gebet der Opfer und Verletzten sowie deren Angehörige, aber auch der Verantwortlichen.
Grußwort für die Gemeinde
Anschließend erinnerte der Bezirksapostel an das ein Jahr zurückliegende 50-jährige Gemeindejubiläum. (Wir berichteten hier.) Da die Gemeinde mittlerweile 51 Jahre als ist, gab er für den weiteren Zeitabschnitt ein Grußwort aus der Bibel, welches in Jesaja 51, Vers 16 zu finden ist: „Ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner Hände geborgen, auf dass ich den Himmel von neuem ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein Volk.“
Danach ging Bezirksapostel Brinkmann auf das Bibelwort für den Abendgottesdienst ein, das im Psalm 51, Vers 14 verzeichnet ist: „Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus.“
Zunächst beleuchtete der Bezirksapostel die Freude: Bewirkt die Gemeinschaft der Gotteskinder Freude in uns? Wie wirkt ein Gottesdienst auf uns, selbst wenn er vielleicht einmal träge ist und nicht begeisternd? Können wir auch dann Gedanken mitnehmen, die uns weiterhelfen? Empfinden wir Freude bei der Sündenvergebung?
Als Jesus von den Jüngern von Johannes dem Täufer gefragt wurde: „Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“ (Matthäus 11, 3), da hat er auf seine Werke verwiesen und hinzugefügt: „Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert.“ Auch Apostel Paulus hat an die Philipper appelliert: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Philipper 4, 4).
Habt einen willigen Geist
Den zweiten Teil des Bibelwortes erläuterte der Bezirksapostel anhand von Beispielen aus der Bibel, die für einen willigen Geist stehen:
• Willigkeit zu Nachfolge: Die Jünger am See Genezareth sind Jesus trotz mancher Unwägbarkeiten gerne und willig nachgefolgt, vgl. Matthäus 4, 19. Nachfolge ist ein Teil der Vollendung unserer Seele.
• Willigkeit zur Aufnahme des Wortes Gottes: Von den ersten Christen in Beröa ist berichtet, dass sie das Wort von Paulus bereitwillig aufnahmen, vgl. Apostelgeschichte 17, 11.
• Willigkeit zum Opfer: Wir können nachlesen, dass das Volk zu der Zeit von König David willig und mit ganzem Herzen die Vorbereitungen des Tempelbaus unterstützte, vgl. 1. Chronik 29, 9.
• Willigkeit zur Mitarbeit.
Zuletzt erinnerte der Bezirksapostel aber auch an das Wort von Apostel Paulus im Brief an Timotheus, Kapitel 4, Vers 5, wo es u.a. heißt: „Leide willig.“
Bischof Hans-Joachim Schwerdtfeger und Apostel Rainer Storck vertieften in Ihren Beiträgen die Ausführungen des Bezirksapostels.
28. Juli 2010
Text:
Oliver Vos
Fotos:
Marcel Korstian
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