Mit großer Vorfreude wurde der Nachmittagsgottesdienst in der Gemeinde Duisburg-Walsum mit Bezirksältesten Gerhard Masche anlässlich der Goldenen Hochzeit der Geschwister Margret und Friedhelm Wolter am Sonntag, den 24.08.2008 erwartet.
Bezirksältester Gerhard Masche leitet den Bezirk Dinslaken und diente in der Zeit vor der Bezirksstrukturreform als Amtsträger der Gemeinde Walsum unter anderem an der Seite des Priesters i.R. Friedhelm Wolter.
Als Grundlage für den Gottesdienst diente ein Wort aus 2. Petrus 1, Verse 5 bis 7:
"So wendet alle Mühe daran
und erweist in eurem Glauben Tugend
und in der Tugend Erkenntnis
und in der Erkenntnis Mäßigkeit
und in der Mäßigkeit Geduld
und in der Geduld Frömmigkeit
und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe
und in der brüderlichen Liebe
die Liebe zu allen Menschen."
Nachdem der Chor das Lied Nr. 86 "Der Herr ist mein Licht" sang, wies Bezirksältester Masche auf die besondere Stunde hin, in der das Goldhochzeitpaar den Segen Gottes in Empfang nehmen sollte.
Christliche Tugenden als Lebensmaßstab
Das Textwort stammt aus einem kürzlich stattgefundenen Stammapostelgottesdienst, in dem der Schwerpunkt auf den ersten Teil des Wortes lag. "So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend - auf diesen Teil des Textwortes möchten wir uns heute konzentrieren", sagte Bezirksältester Masche. Es gibt 64 Tugenden und wer von uns könnte diese schon vollständig nennen, fragte der Dienstleiter. Zwei seien schon aus einer biblischen Begebenheit abzuleiten, als Jesus sagte: Ich bin sanftmütig und demütig […]. Das seien zwei Tugenden, die in der heutigen Zeit nicht mehr die Aktualität aufwiesen.
Bei der Umsetzung von Sanftmut und Demut könne man jedoch aus dem Glauben heraus Sicherheit gewinnen und die eigene Lebensqualität steigern, so Bezirksältester Masche. Eine weitere Tugend sei Glaubensgehorsam. "Dann überlässt man Jesus den Weg. Diese starke Eigenschaft führt uns dann in die Glaubensgelassenheit", erläuterte der Dienstleiter. Man wisse dann, dass Gott mit einem ist, dass man sein Kind sei, auch wenn es scheint, dass es nicht mehr weiter geht. Bei allem sei der Glauben wichtig. Schließlich ist es schon alltäglich, dass man zum Arzt geht mit dem Glauben, dass dieser Hilfe anbietet. Viel wichtiger sei der Glaube an Gott und sein Werk.
Im Leben stets das rechte Maß halten
"Im biblischen Brief an die Galater ist ebenfalls die Rede von Tugenden wo es heißt, dass Glaube, Liebe und Hoffnung darunter zu finden sind. Als letzte dort aufgeführte Tugend ist die Rede von Keuschheit.
Diese Tugend geht vom Inhalt über das Körperliche weit hinaus und kann als Mäßigkeit bezeichnet werden", zitierte der Bezirksälteste unseren Stammapostel. Das Textwort beschreibt, dass aus der Erkenntnis Mäßigkeit erwachse.
Gerade weil viele Dinge in der heutigen Zeit maßlos geworden sind, sei es an jedem Einzelnen das eigene Tun auf ein göttliches Maß herab zu schrauben. Das geschieht im Handeln, bei der Selbstverwirklichung und gelingt, in dem man auf göttliche Gebote achtet und in den Tugenden lebt. In diesem Falle sei man mit Gott direkt verbunden.
Der Bezirksälteste richtete sich dem Goldhochzeitspaar zu und bestätigte, dass beide immer das rechte Maß gehalten haben und daher gesegnet wurden.
Kain sei maßlos gewesen, als er wütend wurde, sich geärgert hat und letztendlich seinen Bruder ermordete. Er hatte keine Selbstbeherrschung und keine Gelassenheit. "Doch wie sieht das heute bei uns gedanklich aus?", fragte der Dienstleiter.
Wir hätten nicht das rechte Maß, würden wir von Mitmenschen nach einem Streit denken, dass diese "für uns gestorben" seien. Das wäre ein maßloses Verhalten.
Auch Saul handelte maßlos, als er sich nach einem erfolgreichen Kriegszug dem Auftrag Gottes widersetzte, keine Beute aus dem feindlichen Gebiet zu entwenden. Auch seine Erklärungen gegenüber Gott konnte an seiner Maßlosigkeit nichts ändern. Ein weiteres Beispiel ist in der Begegnung zwischen Jesu und dem reichen Jüngling zu finden. Dort musste die Entscheidung zwischen einem göttlichen Maß und dem irdischen Reichtum getroffen werden.
"Doch wie sieht es mit unserem Maß aus? In Lukas 14 Vers 31 fragte Jesus: […] Welcher König will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen anderen König und setzt sich nicht zuvor hin und hält Rat, ob er mit zehntausend dem begegnen kann, der über ihn kommt mit zwanzigtausend? - Es wäre besser, wenn sich der König mit den 10.000 Kriegern verkrümeln würde!", zitierte der Bezirksälteste nochmals aus dem Gottesdienst des Stammapostels. Eine überhebliche Einstellung sei demnach kein rechtes Maß.
Ziel ist, die Liebe zu allen Menschen
Das Gewissen sei ein gutes Mittel, maßvoll zu handeln. Gewissenloses Handeln dagegen, sei auch heute noch maßlos. Aus dem Textwort ist zu entnehmen, dass aus der Mäßigkeit Geduld erwächst. Diese Geduld ist auch heute noch notwendig. Weiter beschreibt die zugrunde liegende Bibelstelle, dass aus der Geduld Frömmigkeit entsteht, wie es etwa Hiob bewiesen habe. In alle dem komme man zum Ergebnis, dass man in der brüderlichen Liebe bleibt und letztendlich, als Stärke und Größe, in der Liebe zu allen Menschen.
Bezirksältester Klaus-Dieter Kohls sprach in seinem Mitdienen vom Justieren der eigenen Maßstäbe. "Dabei ist es wichtig, sein Maß immer wieder mit dem Maß Gottes abzugleichen", riet der Bezirksälteste. Ebenfalls griff er den Begriff des "Nullmaßes" auf und empfahl die Einstellung, welche in einem Liedtext zu finden ist: Nichts hab ich zu bringen, alles Herr, bist du.
Zur Feier des Heiligen Abendmahls sprach der Dienstleiter ebenfalls vom rechten Maßstab, wenn es im hohen Gebet des Herrn Jesus heißt: […] und vergib uns, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern […]. Dabei zitierte er einen Teil der Bibelstelle aus Titus 2, Vers 12 wo es heißt: " […] und nimm uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden […]." "Das Heilige Abendmahl ist also mehr als Gnade, es soll auch erziehen, also eine Wandlung und Änderung hervorrufen", sagte Bezirksältester Masche.
Der Segen zur Goldenen Hochzeit
Zum Segen zur Goldenen Hochzeit sprach Bezirksältester Masche davon, dass die Geschwister Margret und Friedhelm Wolter in den fünfzig Ehejahren viel erlebt hätten. Bei alle dem sei der Wunsch groß, am heutigen Tag einen besonderen Segen zu empfangen. Dazu las der Dienstleiter einen Teil des Bibelwortes aus 1. Mose 39, Vers 5 vor:
"[…] und es war lauter Segen des Herrn in allem, was er hatte, zu Hause und auf dem Felde."
Diese Bibelverse beziehen sich auf Potifars Haus, nachdem der Ägyptische Kämmerer den vom Herrn gesegneten Josef als Mitarbeiter des Hauses engagierte. "Erst als der damalige Ägypter Josef bei sich aufnahm, kam über sein Haus ein besonderer Segen, obwohl der Hausherr nicht an Gott glaubte", betonte Bezirksältester Masche.
Zum Erhalt des Segens war zur damaligen Zeit die Aufnahme Josefs wichtig. Es wurde also ein aktives Handeln vorausgesetzt. Damit sich auch heute ein besonderer Segen über das Goldhochzeitpaar ausbreitet, sei ebenfalls ein Handeln erforderlich.
"Handelt, in dem ihr in der Gottesfurcht bleibt", riet der Dienstleiter. Dabei stellte er das Goldhochzeitspaar als Vorbild für die anwesende Gemeinde heraus und betonte, dass die Gottesfurcht ein besonderes Kapital sei, welches die Geschwister Margret und Friedhelm Wolter verstanden haben zu nutzen.
Als weitere Punkte erwähnte Bezirksältester Masche das Gottvertrauen und die Nachfolge und sagte dazu, dass man sich nach 50 Ehejahren vollends vertraut und füreinander lebt. Darauf aufbauend sei es wichtig, auch Gott zu vertrauen, an guten und schlechten Tagen, so dass dann auch erforderliche Hilfe kommt und sich Änderungen einstellen können.
"Opferbereitschaft ist ebenfalls eine Eigenschaft, wo gehandelt werden kann", erläuterte der Dienstleiter. Dabei sei Bruder Friedhelm Wolter als Priester im Ruhestand ein besonderes Vorbild und seine Frau in der unterstützenden Hilfestellung ebenfalls. "Damit sei die Grundlage des Segens geschaffen."
Als letzten Punkt vor der Segensspendung nannte der Bezirksälteste den vierten Punkt des Handelns und sprach davon, in der Treue zu bleiben. Das sei eine Eigenschaft, die jedem Menschen möglich sei und von der Herzenseinstellung bestimmt wird.
Im Anschluss erhielten die Geschwister Margret und Friedhelm Wolter den Segen zur Goldenen Hochzeit.
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