Die Methode des Rollenspiels findet in allen Bereichen unseres privaten Umfeldes und im Berufsleben ihren Einsatz. In allen Konfessionen und Institutionen ist ein Rollenspiel jedoch auch ein besonderer Schwerpunkt in der Trauerarbeit.
Im Kindergottesdienst für 10- bis 14-jährige, den Bezirksältester Michael Schiwy am 3. März in Oberhausen-Buschhausen hielt, fand erstmalig im Bezirk Ruhr-Emscher ein Rollenspiel für Kinder zur Vermittlung des Verständnisses für die Vorgänge eines Gottesdienstes für Entschlafene statt. Grundlegendes Bibelwort für den Gottesdienst war aus Johannes11, Vers 25 und 26: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben".
Ernsthaft und sensibel wurden in den vorausgegangenen Unterrichten die Themen Sterben, Trauern und Gedenken im Gottesdienst für Entschlafene von den Lehrpersonen mit den Kindern besprochen und erarbeitet.
Es war das Ziel des Rollenspiels am Sonntag, sich mit spielerischen Elementen in andere hinein zu fühlen. Biblische Grundlage war das Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus nach Lukas 16. Dabei nahmen die Kinder verschiedene Rollen ein: Eine Gruppe spielte die Gemeinde in der Ewigkeit, eine zweite Gruppe war die Gemeinde auf Erden. In langer Toga gekleidet spielte ein Kind Jesus Christus und ein weiteres übernahm die Rolle des reichen Mannes. So nahmen die Rollenspielteilnehmer verschiedene Sichtweisen ein und versuchten, sich in die Welt des Entschlafenenbereiches hinein zu versetzen. Bezirkältester Schiwy war vorab in seiner Predigt mit einfühlsamen Worten und erklärenden Beispielen auf diese Vorgänge eingegangen. Bilder mit der durchgeführten Segenshandlung durch den Bezirkapostel verdeutlichten dabei das Erklären.
Den Abschluss des Gottesdienstes bildete die Fürbitte der Gemeinde für alle verstorbenen Seelen.
Gefühlsbetont war auch der Moment, als jedes Kind ein kleines Kuvert aus der aufgestellten Schale am Altar nahm. Darin hatten die Teilnehmer im Vorfeld die Namen der Menschen geschrieben, die sie durch den Tod bereits verloren hatten und derer sie an diesem Tag besonders betend gedenken wollten.
Im anschließenden reflektierenden Unterricht gaben die Kinder ihre gemachten Erfahrungen preis. Und es war bemerkenswert, was die Kinder mit dem Tod und dem Entschlafenenbereich verbinden. Dabei wurde den Erwachsenen sehr deutlich, wie bewusst Kinder ihre Umwelt genau beobachten und wahrnehmen.
Bevor der Morgen mit einem kleinen Imbiss beendet wurde, gratulierten alle Anwesenden Priester Werner Bierschenk mit einem Ständchen zu seinem Geburtstag.
Fazit: Mit einem Zitat aus "Ratschläge des Herzens" des Dalai Lama, möchte ich diesen Bericht über einen interessanten Morgen beenden:
"Manchmal glauben wir, Kinder dächten nicht über ernste Themen wie den Tod nach. Aber wenn ich die Fragen höre, die mir Kinder stellen, dann wird mir klar, dass sie sehr wohl über ernste Dinge nachdenken. Vor allem über das, was nach dem Leben sein wird."
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