„Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben?“, lautete Petrus Frage, woraufhin Jesus seinen Jüngern das Gleichnis von der Vergebung erzählte. Dieses Gleichnis bildete die Grundlage des Gottesdienstes, den Apostel Thorsten Zisowski am Mittwoch, dem 6. September 2023 in der Gemeinde Bottrop-Boy hielt.
Das Bibelwort war aus Matthäus 18,23.24: „Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig.“ Zu Beginn der Predigt wurde das Gleichnis von einer Glaubensschwester in einer Bibellesung vorgetragen (Matthäus 18,23-35).
Der Schalksknecht
Der Schalksknecht hatte eine hohe Menge Schulden beim König, die er nicht zahlen konnte, selbst wenn er all seinen Besitz verkauft hätte. Der König hatte Erbarmen und erlies ihm die Schulden, sodass der Knecht frei war. Als er auf einen seiner Mitknechte traf, der nur wenige Schulden bei ihm hatte, welche dieser ebenfalls nicht zahlen konnte, ließ er ihn ins Gefängnis bringen. Der König erfuhr davon und aus Wut, dass der Schalksknecht kein Erbarmen mit seinem Mitknecht hatte, musste er alle seine Schulden bezahlen.
Der Apostel veranschaulichte das Verhältnis der beiden Schuldenmengen, indem er diese anhand des heutigen Silberpreises umrechnete. Der Schalksknecht hätte heutzutage beim König Schulden in Höhe von 19 Millionen Euro, während der Mitknecht ungefähr 300 Euro Schulden hätte.
Apostel Zisowski erklärte, dass das Hochgefühl der Freiheit, die der König dem Schalksknecht gab, dazu hätte führen sollen, großzügig zu sein und sich gegenüber seinem Nächsten ebenso zu erbarmen. Das Gegenteil passierte.
Das Geheimnis des Gleichnisses
Apostel Zisowski erklärte, dass Jesus seinen Jüngern viele seiner Botschaften in Form von Gleichnissen erzählte. Die Jünger hatten die Fähigkeit, diese zu verstehen und weiter zu verbreiten.
„Das Geheimnis dieses Gleichnisses ist eigentlich kein Geheimnis“, sagte der Apostel. Es ist Gottes Wille, wie die Menschen einander behandeln sollen. Das Gleichnis zeigt, dass alle immer den Anspruch auf Gnade haben - aber Gott beobachtet die Menschen. Er schaut, wie sie mit ihren Nächsten umgehen und handelt ebenso wie der König.
Der Apostel erklärte, dass das Reich Gottes schon im Diesseits beginnt. Er zitierte dazu die Stelle aus Matthäus 25,35.36. Darin erklärt Jesus, dass alles, was man seinem Nächsten tut, man auch ihm tut. Dazu gehört auch die Vergebung. Apostel Zisowski appellierte an die Gemeinde, ein offenes Ohr zu haben und Gespräche zuzulassen, so wie es auch der König tat, um dem Schalksknecht zu helfen.
Zäune einreißen
In seinem Predigtbeitrag bereitete Bezirksvorsteher Jens Wojtusch die Gemeinde auf die Feier der Sündenvergebung und des Heiligen Abendmahls vor. Er stellte nochmals heraus, wie gnädig Gott ist und wie viel Liebe er für die Menschen hat. Man hat in jedem Gottesdienst die Chance, alles was einen bewegt, auf den Altar zu legen und neu anzufangen.
Er erinnerte daran, dass man durch Gott und die Sündenvergebung in jedem Gottesdienst auch Kraft bekommt, selbst zu vergeben und bildlich aufgebaute Zäune und Mauern einzureißen. Vergebung kann in kleinen Schritten stattfinden, zum Beispiel mit einem ersten Gespräch.
Gemeinsame Gottesdienste
Zum Apostelgottesdienst in Bottrop-Boy waren auch die Gemeinden Bottrop-Mitte und Bottrop-Kirchhellen eingeladen. Die drei Gemeinden feiern seit über einem Jahr gemeinsam die Mittwochsgottesdienste.
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